Seeländisches Schwingfest 2016

Das Seeländische Schwingfest vom vergangenen Sonntag fand nur wenige 100 Meter von meiner Wohnung statt. So kam es, dass ich am morgen gemeinsam mit den Gebrüdern Schwab und meinem Bruder Damian entlang der alten Aare zum Festplatz auf der Aarolina spazierte. Eine schönere Anreise an ein Schwingfest gibt es wohl  kaum. Bereits unterwegs traf ich einige bekannte Gesichter, was mich noch mehr für den kommenden Tag motivierte.

 

Im ersten Gang traf ich auf den Schlussgangteilnehmer vom Freiburger Kantonalen, Lario Kramer.  Bereits nach etwas mehr als einer Minute konnte ich den jungen Gast vom Schwingklub Kerzers  bezwingen, der Start war somit geglückt.

 

Auch mein zweiter Gegner war mit Remo Käser ein junger und bereits sehr erfolgreicher Schwinger. Wir wollten beide den Kampf gewinnen und hatten auch beide unsere Möglichkeiten. Jedoch gelang es keinem, den Gegner auf den Rücken zu bringen. So endete der Kampf gestellt und wir wurden mit einer 9 belohnt.

 

Zwischen den Gängen hatte ich im wahrsten Sinn des Wortes alle Hände voll zu tun. Ich durfte viele Hände schütteln und Autogramme geben. Meine ganze Familie, viele Freunde, Bekannte und Nachbarn drückten mir die Daumen. Die Hockeykameraden von den HC Seedorf Pinguins hatten sogar eine ganze Tribüne eingenommen.  Ihre Fangesänge motivierten mich sehr, den ganzen Tag meine beste Leistung zu zeigen.

 

So konnte ich in den folgenden Kämpfen der Reihe nach Marcel Kämpf, Simon Röthlisberger und Reto Schmid bezwingen und mich so für den Schlussgang qualifizieren. In diesem traf ich auf den Mittelländer Willy Graber. Vor zwei Jahren bezwang ich ihn im Schlussgang am Berner Kantonalen Schwingfest in St. Imier, was mich in diesem Moment natürlich noch mehr beflügelte. Der Schlussgang war sehr intensiv und ich musste aufpassen, dass mich der Bodenspezialist nicht auf dem falschen Fuss erwischte. Doch die „Flöru-Rufe“ von gefühlten 10'000 Zuschauern gaben mir Kraft und so konnte ich Willy nach 6 Minuten besiegen.

 

Auf den Schultern von meinem Bruder Damian und dem Cousin Cyril Vonlanthen durfte ich bei strahlendem Sonnenschein die wahnsinnige Kulisse in Aarberg geniessen und meinen ersten Kranzfestsieg in dieser Saison feiern.

 

Doch damit nicht genug, auch Cyril zeigte an diesem Tag eine tolle Leistung und konnte sich am Abend zum ersten Mal einen Kranz aufsetzten lassen. Dass seine Freundin Laura Hügli Ehrendame war und auch mich krönen durfte, war noch das i-Tüpfelchen an diesem tollen Tag.

 

Der 3. Juli 2016 wird mir für immer in sehr spezieller Erinnerung bleiben, denn welcher Schwinger hat schon eine eigene Fan-Tribüne, ein persönliches Maskottchen oder sogar eigene Fangesänge? Ich danke daher allen Fans für die super Unterstützung, dem OK unter der Leitung von Hans-Rudolf Zosso für die perfekte Organisation und der Weiss&Appetito AG, sowie der Glas Nussbaum AG für die Spende des Munis.

 

Nun muss ich mich in den nächsten Tagen erholen, damit ich am nächsten Sonntag auf der Rigi wieder ins Geschehen eingreifen kann.  Dieses Mal ist leider eine Anreise zu Fuss kaum möglich. Aber vielleicht steige ich ja bei der Mittelstation aus der Bahn aus, um die letzten 100 Meter zu Fuss zu gehen.

 

Liebe Grüsse

Florian